VOW Coin | Last Network – Komplette Analyse & Erfahrungen

Seit Jahren gibt es in der Welt einige Kryptoprojekte, welche mittels MLM erfolgreich gewachsen, aber dann auch wieder schnell von der Bildoberfläche verschwunden oder der Kurs auf 0 gefallen sind. Darunter unter anderem Hyperverse, Cairo Finance, MarketpeakPLCU und mehr.

Seit 2021 gibt wieder ein neues Projekt namens Vow – The Last Network, welches seit Anfang 2023 im deutschsprachigen Raum deutlich an Wachstum gewonnen hat. Unter den Promoter / Vertriebler findet man wieder einige bekannte Gesichter. Wir nennen keine Namen.

In diesem Artikel beleuchten wir objektiv alle Fakten rund um das neue Krypto MLM und geben eine Einschätzung ob es sich diesmal um ein seriöses Investment oder wie so oft um einen Scam handelt.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Rechtsträger  & Firmensitz

Einer der wichtigsten Punkte bei einem Finanzunternehmen ist das Thema Sicherheit und Regulierung seitens diverser externer Behörden. Denn diese schaffen einen Rechtsrahmen, welcher unseriöse Aktivitäten verhindert oder im schlimmsten Fall bestraft.

Das VOW Projekt hat als Rechtsform die Limited gewählt und sitzt auf der Steuer- und Rechtsoase Jersey. Eine kleine Insel westlich von England. Somit wurde gleich von Beginn weg die größten Aufsichgsbehörden wie SEC (USA) oder BaFin (DE), Finma (CH) und FMA (AT) umgangen. Das ist insofern fragwürdig, da seriöse Finanzunternehmen sich diesen meist unterwerfen und auch aus Reputationsgründen dort niederlassen.

Unternehmen die Offtshore niedergelassen sind in der Regel rechtlich wesentlich schwerer bis kaum angreifbar und im Fall eines Totalverlustes rechtlich nicht belangbar. Darüber hinaus besitzt VOW nicht mal ein Jersey eine Lizenz wird dort reguliert. Dies wird mit folgender Aussage auf der Website sogar offengelegt.

„…the JFSC’s (Jersey Financial Services Commission) consent does not give the Vow token or Vow Limited a ‘regulated’ status (and the JFSC does not classify these tokens as “securities”…)“

Für gewissenhafte Anleger sollten hier schon die ersten Alarmglocken läuten.

Webcheck

Wenn man sich nun weitere wichtige Aspekte betrachtet, die man online findet rundet sich das Bild. Folgende Punkt sind öffentlich erkennbar und äußerst fragwürdig.

Anonyme Domain – Die Domain wurde vor Jahren anonym gekauft und es gibt keine Einsicht auf den Besitzer. 

Fraglicher Traffic – Für ein weltweit tätiges Projekt ist der Traffic (laut similiarweb.com Analyse) äußerst fragwürdig. Denn einerseits sind die Zugriffszahlen für ein Projekt, dass mit „Vow to change the world“ wirbt äußerst niedrig. Auf der anderen Seite kommt knapp 60% des Traffics aus Deutschland. 

Hier stellt sich auch sofort die nächste Frage, wieso der Firmensitz Offshore liegt, wenn der Kernmarkt klar Deutschland ist und man hier keinerlei Zulassungen besitzt. 

similiar web
similiar web

Technische Setup – Ein weiterer Punkt der zu hinterfragen ist das technische Setup der Website. Denn dieses vermeintlich innovative IT Unternehmen setzt bei der eignen Website auf das Blog CMS WordPress mit einem Standardtheme GeneratePress. Einige Unsauberkeiten im Layout und Struktur der Website mit mehreren technischen Fehlern, sprechen nicht für die IT Kompetenz des Unternehmens. 

Whitepaper

Nun zu einem weiteren entscheidenden Punkt, wenn es um die Bewertung eines Kryptoprojektes geht – das Whitepaper. Schon nach dem ersten Mausklick läuten schon wieder die Alarmglocken, denn dieses ist nicht frei einsehbar. Man muss sich via E-Mail anmelden. Beim netten Hinweis, dass die E-Mail nur mit Vow (einem Offhsore Krypto MLM) geteilt wird muss man fast schon schmunzeln. 

Das ist absolut inakzeptabel, dass essentielle Informationen zum Projekt, welches auf DeFi beruht, verwehrt werden. Bzw. nur geben Freigabe persönlicher Daten gewährt werden. Stattdessen landet man im E-Mail Verteiler des Unternehmens, welcher Marketingzwecken dient.

vow login

Nach Eingabe einer Fake E-Mail Adresse (wir teilen uns persönlichen Daten nicht mit einem unreguliertem Unternehmen aus Jersey) bekommen wir nun Einsicht auf das Whitepaper. Dieses ist mit über 80 Seiten ausgesprochen umfangreich. 

VOW

Gleich zu Beginn weg findet man die größte Fragwürdigkeit beim ganzen Whitepaper, denn die Rede ist von einem Token der auf Ethereum ERC777 basieren sollten. Diese technologische Wahl ist nicht nur wesentlich unsicherer als ERC20 Standard, sondern de facto auch falsch.

whitepaper vow

Denn wenn man sich den VOW auf etherscan ansieht, wird man feststellen, dass dieser sehr wohl auf ERC20 basiert. Somit findet man schon in der Einleitung des Whitepapers die ersten gravierenden Fehler.

VUSD – Stablecoin

Stablecoins sind in den letzten Monaten stark in Kritik geraten, da viele die Stabilität nicht durchgehend halten konnten wie z.B DUSD von Cake DeFi. Manche sind sogar komplett umgefallen wie UST. 

Im Whitepaper wird sogar darauf hingewiesen, dass man das erst gar nicht erwarten sollte. Sehr seltsam, denn das ist der Kerngedanke und elementare Grundstein eines Stablecoins. Entsprechend findet man im Whitepaper, oder sonst wo, auch kein Informationen zum Peg bzw. Besicherung des Stablecoins

Markt- & Chaindaten

Der Vorteil in der Welt der Blockchain ist darin, dass alle Daten einsichtig sind und somit bedingungslose Transparent bei Transaktionen und Aktivitäten vorliegt. Dadurch kann man sich auch bei VOW relativ schnell ein Bild von dem Projekt machen. 

Coinmarketcap

Laut Coinmarketcap, dem mitunter größten Datenbank für Kryptowährungen finden wir auch einige interessante Informationen zum Projekt.

Der erste Punkt betrifft die vollumfängliche Markkapitalisierung (Fully Diluted Market Cap), welche bei über 500 Millionen liegt. Gleichzeitig liegt das Handelsvolumen CEX und DEX zusammen bei gerade mal 280.000 USD. Somit wengier als 0.5% tägliche Aktivität bei einem derart innovativen, vermeintlich Weltveränderten, Projekt ist deutlich zu wenig. 

vow coin coinmarketcap

Der Kurs ist insofern interessant, da dieser nicht mit den größten Währungen korreliert sondern relativ eigenständig ist. All zu viel mehr lässt sich davon in der Zeitspanne nicht auslesen, außer dass der Kurs den Aufschwung im Frühjahr 2023 nicht mitnehmen konnte und seit Mitte 2022 konstant an Wert verliert. Trotz „technologischer Fortschritte“, „Partnerunternehmen“ und wachstendem Vertrieb. 

vow chart coinmarketcap

Interessant ist auch, dass das Whitepaper auch auf Coinmarktcap nicht einsichtig ist. Hier bekommt man die Meldung Access Denied.

Team

Letztendlich sollte man immer eine Blick auf das Team werfen, welches hinter einem Projekt steht. Dieses wird zumindest, positiverweise, öffentlich auf der Website dargelegt. Leider findet man aber kein einziges Teammitglied, welches nachweislich einen positiven Track Record oder einschlägige Erfahrung im Bereich Decentralized Finance bzw. Blockchain mitbringt. 

Director Board

Im Director Board, welches sich aus drei Personen auseinandersetzt findet man zwei davon, welche lediglich Director von einer weiteren Offshore Firma sind (https://www.cavendishjersey.com/), welche wiederum Offshore Firmengründungen und Konstrukte ermöglichen. Wo hier die Kompetenz im Bereich Blockchain liegt ist fraglich. 

Der dritte Director, welcher auch als erstes gelistet wird nennt sich Bish Smeir. Auch hier findet man keinerlei Erfahrung oder erfolgreiche Historie im Bereich Blockchain oder Finance. Dafür war Herr Smeir zumindest mal im Marketing tätig. Hier liegt vermutlich auch die einzige Kompetenz des Unternehmens. 

Zusammenfassend wird das Technologieunternehmen von zwei Offshore Firmengründunsberatern und einem Marketingberater geführt. 

board of directos vow

Update: Exploit 2024

Zum mittlerweile 4. Mal hat es einen starken Kursfall bei VOW gegeben und seitens des Unternehmens gab es wieder nur positive Stellungnamen im Sinne von „Es ist ein guter Zeitpunkt nachzukaufen…). Doch wenn man sich diverse Transaktionen näher ansieht erkennt man wer hinter den starken Verkäufen steckt. 

vow coinmarketcap

Am 13. August 2024 wurde der VOW-Token für rund 1,2 Millionen Dollar ausgebeutet. Die usdRateSetter-Adresse (0xbA1be907f532Ff6bb0088279e0f3DCDdD693aC7c) im VOW-Vertrag änderte vorübergehend den Wechselkurs (usdRate) zwischen VOW und vUSD von 1 auf 100. Ein böswilliger Akteur nutzte den neuen usdRate aus, um vUSD zum 100-fachen des korrekten Betrags zu erhalten.

Nach dem Vorfall veröffentlichte das VOW-Team eine Erklärung auf X, in der es behauptete, dass sie „die USD-Kurs-Setzer-Funktion des v$-Vertrags testen, um v$ für die neuen Lending Pool- und Orakelfunktionen zu prägen“.

Der Angriffskontrakt wurde 110 Tage vor dem Vorfall eingesetzt und innerhalb von zwei Blöcken der Transaktion, die die usdRate änderte, ausgeführt. Der usdRateSetter hatte am 1. März 2024 ähnliche Operationen durchgeführt und den usdRate auf 200, dann auf 5 und schließlich auf 1 geändert. Das deutet darauf hin, dass der Angreifer zukünftige Änderungen des usdRate beobachtete und den Angriff sofort ausführte, sobald sich die Gelegenheit ergab.

Wichtige Transaktionen

  • usdRate change: txn
  • Exploit-Transaktionen: txn1 | txn2
  • Angreifer verkaufte VOW: txn

Angriffsfluss

Der zweite Schritt basiert auf txn 0x758efef41e60c0f218682e2fa027c54d8b67029d193dd7277d6a881a24b9a561

  1. Zwei Blöcke vor dem Angriff hat der usdRateSetter die usdRate auf 100 gesetzt. Die usdRate war zuvor am 1. März 2024 auf eins gesetzt worden. Dies war nicht das erste Mal, dass der usdRateSetter die usdRate vorübergehend geändert hat. Am 22. November 2023 und am 1. März 2024 wurde der usdRate ebenfalls vorübergehend auf 150 bzw. 200 geändert. Diese früheren Änderungen wurden jedoch nicht ausgenutzt.

  2. Nachdem der Angreifer die Kursänderung auf 100 festgestellt hatte, lieh er sich 1.486.625 VOW-Token aus dem Uniswap-VOW-WETH-Pool und übertrug sie alle auf den VSCTokenManager-Vertrag. Der Zweck dieses Schritts war es, die VOW-Token im Austausch gegen vUSD zu verbrennen.

  3. Wenn der VSCTokenManager VOW-Token erhält, berechnet er anhand der usdRate die Menge an vUSD, die geprägt werden sollte. Da die usdRate auf 100 gesetzt wurde, erhielt der Angreifer 100 vUSD für jeden verbrannten VOW-Token. Der Angreifer verbrannte 1.486.625 VOW und erhielt daher 148.662.529 vUSD.

  4. Der Angreifer nutzte die vUSD, um den VOW-vUSD-Pool zu leeren und tauschte 148 Mio. vUSD gegen die 59 Mio. VOW-Token aus, die sich in diesem Pool befanden. Anschließend zahlte der Angreifer 1.490.198 VOW-Token für die ursprüngliche Leihgabe an den VOW-WETH-Pool zurück und nutzte die restlichen VOW, um die VOW-USDT- und VOW-WETH-Pools zu leeren. Insgesamt wurden etwa 175 ETH, 595k USDT und 5,8 Mio. VOW entnommen.

Dieser Vorfall ist der zweite, den wir bisher im August 2024 mit Verlusten von mehr als 1 Mio. $ verzeichnet haben, und der 70. des Jahres 2024 insgesamt.

vow grafik

Der zweite Schritt basiert auf txn 0x758efef41e60c0f218682e2fa027c54d8b67029d193dd7277d6a881a24b9a561

  1. Zwei Blöcke vor dem Angriff hat der usdRateSetter die usdRate auf 100 gesetzt. Die usdRate war zuvor am 1. März 2024 auf eins gesetzt worden. Dies war nicht das erste Mal, dass der usdRateSetter die usdRate vorübergehend geändert hat. Am 22. November 2023 und am 1. März 2024 wurde der usdRate ebenfalls vorübergehend auf 150 bzw. 200 geändert. Diese früheren Änderungen wurden jedoch nicht ausgenutzt.

Erfahrung

Unserer Erfahrung nach sind Projekte dieser Art zu meiden. Oftmals werden großartige Versprechen, unterstützt durch Marketingmaßnahmen wie Events, Influencer oder Werbung auf bekannten Gebäuden, gemacht aber nicht gehalten. 

Wir werden nicht investieren und raten entsprechend auch ab. 

Mit dem unten stehenden Video haben wir bereits vor einem Jahr alle  Fakten aufbereitet und gewarnt. 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Alternativen

Wer jedoch an der Blockchain Technologie im Bereich Decentralized Finance, kurz DeFi, interessiert ist findet aktuell diverse Projekte, welches noch großartiges Potential nach oben haben. Darunter beispielsweise folgende DeFi Projekte:

yieldflow

Zusammenfassung

Das Fazit fällt in diesem Fall relativ deutlich aus: Scam Verdacht. Angefangen von den rechtlichen Unsicherheiten, die mit einer unregulierten Offshore Firma zu tun haben über das technisch unschlüssige Whitepaper bis hin zu den äußerst Fragwürdigen Onchain- und Marktdaten muss man hier äußerte Vorsicht genießen bzw. die Finger davon lassen.

Es gibt wesentliche bessere bzw. bewährte Projekte auf DeFi Basis, mit denen man nachhaltige Erträge erzielen kann. Darunter fallen unter anderem Uniswap, Lido und YieldFlow

Die KRYPTO BIBEL

Erhalte jetzt kostenlos per Mail die Krypto Bibel für deine finanzielle Freiheit mit Kryptowährungen.

krypto bibel tilt